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Bildung ist wichtig.

  • Daniel
  • 23. Jan. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Apr. 2022

Am 24. Januar 2022 ist der Internationale Tag der Bildung. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten für lebenslangen Lernens für alle fördern. So lautet das Ziel 4 der Vereinten Nationen.

Im Januar 2016 traten die sogenannten "17 Sustainable Development Goals" der UN in Kraft, mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Unter dem offiziellen Titel "Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" hat sich die internationale Gemeinschaft auf 17 Ziele geeinigt, welche für alle Staaten gelten und umgesetzt werden sollen. Eines dieser Ziele (Goal 4) betrifft die Bildung. Das Ziel wurde zusammengefasst mit "hochwertige Bildung" bzw. "Bildung für Alle". Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 24. Januar zum Internationalen Tag der Bildung ausgerufen, um die Rolle der Bildung für Frieden und Entwicklung zu feiern. Heute jährt sich dieser Tag zum 5. Mal. Wir finden, dass dies ein guter Zeitpunkt ist, Bildung im Kontext der sich rasant verändernden Arbeitswelt und gesellschaftlicher Entwicklung zu reflektieren.

"Heute gehen immer noch 258 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule".

Schaut man sich die Unterziele des Ziel 4 im Detail an, dann ist rasch spürbar, dass in der hochentwickelten schweizerischen Bildungslandschaft viele Ziele bereits umgesetzt sind. Einzig deren Finanzierung könnte jeweils ein Politikum sein. So beispielsweise wenn es darum geht, dass alle Mädchen und Jungen Zugang zu einer hochwertigen frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Vorschulbildung erhalten, damit sie auf die Grundschule vorbereitet sind. Ein Zugang im Grundsatz bestünde wohl für alle Geschlechter. Die Frage in welcher Form dies genutzt wird ist eine andere. Die Geschlechterfrage wird aus meiner Sicht nicht die entscheidende sein, zumindest nicht aus heutiger Sicht und nicht in der Schweiz. Ein Blick in die Statistik zeigt nämlich, dass immer mehr Frauen als Männer einen höheren Abschluss vorweisen. So hat sich die Zahl der Abschlüsse der Stufe Höhere Berufsbildung von 8'246 (Jahr 2000) auf gut 11'000 im Jahr 2020 erhöht. Bei den Männern hingegen stagniert die Zahl der Abschlüsse bei gut 14'500 Abschlüssen (14'300 im Jahr 2000 auf 14'600 im Jahr 2020). Ein aus meiner Sicht viel wichtiger Indikator für Chancengleichheit ist derjenige über die höchst abgeschlossene Ausbildung nach Migrationsstatus. Dieser zeigt nämlich die Verteilung des Bildungsniveaus unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen und ist ein zentraler Indikator für die strukturelle Integration. Diese Indikatoren zeigen erfreulicherweise, dass die Chancengleichheit in der Schweiz ziemlich hoch ist:


Höchster Abschluss nach Bevölkerungsgruppen:

  • Ohne Migrationshintergrund:

    1. Obligatorische Schule: 12%

    2. Sekundarstufe 2: 52%

    3. Tertiärstufe: 36%

  • Erste Generation mit Migrationshintergrund:

    1. Obligatorische Schule: 26%

    2. Sekundarstufe 2: 38%

    3. Tertiärstufe: 36%

  • Zweite und ältere Generation mit Migrationshintergrund:

    1. Obligatorische Schule: 20%

    2. Sekundarstufe 2: 50%

    3. Tertiärstufe: 30%

Dass die Bildung in einem doch eher rohstoffarmen Land wie der Schweiz zentral ist, ist ziemlich unbestritten. Unser Bildungssystem ist anerkannt. Das Ziel 4 der UN ist in der Schweiz daher gut umsetz- und erreichbar, da dies politisch so auch gewollt ist. Am heutigen Tag der Bildung möchte ich daher vielmehr darauf aufmerksam machen, dass in anderen Teilen der Erde die Basis für eine allgemeine Grundbildung noch nicht so ausgeprägt ist wie in der Schweiz oder teils gänzlich fehlt. Immerhin sinkt prozentual die Zahl an Kinder und Jugendlichen, die keine Primar- oder Sekundarschule besuchen. Und zwar von 26% im Jahr 2000 auf 17% im Jahr 2018. Noch immer aber fehlt für rund jedes fünfte Kind auf der Welt der Zugang zu Bildung auf Stufe Primar- und Sekundarschule. Noch viel deutlicher wird das Ausmass, wenn dabei beachtet wird, dass mehr als die Hälfte dieser Kinder in Afrika südlich der Sahara leben. Rund 85% der Kinder südlich der Sahara haben kein Mindestmass an Bildung bzw. keinen Zugang dafür. Ähnlich sieht es bei den Erwachsenen im südlichen Teil der Sahara aus. Ein Viertel der 750 Millionen Analphabeten weltweit leben im südlichen Teil der Sahara.


Bildung ist ein Grundrecht aller Menschen. Der heutige Tag soll auf internationaler Ebene dazu anregen, welche Veränderungen global angegangen werden sollen. Die von der UNESCO ins Leben gerufene Kampagne #RightToEducation feierte kürzlich ihren 60. Geburtstag. Eine Kampagne, die Nägel mit Köpfen macht und in vielen Ländern ein gesetzliches Mindestmass an Bildung und Zugang zu Bildung ermöglicht. Nicht nur auf globaler Ebene soll heute darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig gleichberechtige Bildung für Alle ist. Unserem Bildungssystem, insbesondere dem Berufsbildungssystem müssen wir Sorge tragen. Die Berufsbildung ermöglicht vielen Jugendlichen den Einstieg in die Berufswelt und damit auf ein eigenständiges Leben. Aus diesem Grund habe ich im vergangenen Jahr, zumindest im Kleinen, einen Berufsbildungsmonat ins Leben gerufen und die Kampagne #BerufsbildungPlus unterstützt. Der heutige Tag der Bildung ist zentral. Der tägliche Einsatz von uns allen für eine qualitative, hochwertige, praxisorientierte und lustvolle Bildung macht den Unterschied. In meinem unmittelbaren beruflichen Umfeld freut es mich deshalb umso mehr, wie viele Menschen sich mit viel Herz und Engagement in unterschiedlichen Rollen dafür einsetzen. Ich bin stolz darauf, einen Teil davon zu sein. Der heutige Tag soll auch dazu dienen, allen Bildungs-Superhelden und Superheldinnen zu danken, die vielfach im Verborgenen täglich Grosses leisten. Danke euch Allen da draussen!

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